Die Welt ist voller Katastrophenmeldungen. Syrien, Irak, Ukraine und Gaza – apokalyptische Szenarien fallen da natürlich nicht schwer. Eine andere globale Katastrophe geht dabei derzeit aber unter: der still und langsam sich weiter vollziehende Klimawandel, mit der gnadenlos im Abstand von 40 bis 50 Jahren der steigenden CO2-Kurve folgenden Temperaturerhöhung, mehr Extremwetterlagen, steigenden Meeresspiegeln und zunehmenden Flüchtlingsdramen.
Parallel dazu vollzieht sich scheinbar harmlos weiter unser Alltag. Der tägliche Weg in die Arbeit, der Wahnsinn von Montag bis Freitag, oft auch am Wochenende, das Fummeln an den Smartphones, die Flucht in virtuelle Realitäten. Flucht vielleicht auch, weil die Wirklichkeit so schwer erträglich ist?
Genau darum soll es in diesem neuen Blog gehen (die älteren Blog-Einträge auf dieser Seite wurden ursprünglich als Oeko-Psycho-Blog auf Utopia.de veröffentlicht). Welche Haltung kann man zur Widersprüchlichkeit unseres Lebens einnehmen? Ohnmacht, Resignation, Zynismus? Oder gibt es noch ein kleines Pflänzchen Hoffnung, das aus der Ödnis der Probleme sprießt? Verlassen wir uns auf die Politik (die aber selbst überrollt wird von den tagesaktuellen Krisen)? Oder fangen wir bei uns selbst an, ernähren uns fleischarm und biologisch, fliegen nicht mehr in den Urlaub, fahren weniger Auto, suchen Erholung in der Nähe, verbessern unsere Beziehung zur Natur und zur Umgebung? Dabei aber wissend, dass dies global nicht viel verändern wird – und hier sich die Stürme am Horizont zusammenbrauen.
Im Buch „Mensch, was nun?“ habe ich vor ein paar Jahren schon versucht, Antworten auf diese Fragen zu finden. Es ist mir vielleicht nur teilweise gelungen, außerdem ist die Entwicklung seitdem weiter gegangen. Ob Fukushima, Dürrekatastrophen und Brände (in den USA, Russland oder Australien), Ernteausfälle, Flutkatastrophen (an der Donau oder im Balkan, aber auch außereuropäisch), das umweltschädliche Ausschlachten letzter Vorräte (etwa durch Fracking oder Teersande) oder Kämpfe ums irgendwann wohl doch knapper werdende Öl (Sudan, Irak, Afghanistan, …), davon ist mehr oder weniger täglich zu lesen – und das macht etwas mit uns. Mit mir auf jeden Fall.
Daher werde ich hier von Zeit zu Zeit Entwicklungen kommentieren, wohl wissend, dass ein solcher Blog auch nichts anderes ist als ein autistischer Hilfeschrei in den Weiten des Internets, nicht viel bewirkend – außer vielleicht eine konstruktive Diskussion.
Daher bin ich gespannt auf eure/Ihre Kommentare. Im Archiv werden sich nach der Aufbauphase des Blogs frühere Beiträge finden, die ich z. T. auf utopia.de veröffentlicht hatte. Der Blogger selbst geht jetzt erstmal in Urlaub und meldet sich im September.